Selbstregulation

 
Selbstregulation ist ein Name für all jene Prozesse, durch die sich komplexe Systeme selbst erhalten und entwickeln können. So versteht man in der Biologie Leben als selbstorganisierenden Prozess. Jede Zelle erhält ihre Struktur, indem sie sich selbst mittels gleichzeitig abbauender und aufbauender Prozesse ständig aufs Neue reproduziert. Die Biologen Maturana und Varela haben dafür den Ausdruck „Autopoiesis“ geprägt, der soviel wie „Selbsterschaffung und -erhaltung eines Systems“ bedeutet (vgl. Humberto R. Maturana & Francisco J. Varela: Der Baum der Erkenntnis: Die biologischen Wurzeln des menschlichen Erkennens; Goldmann Taschenbuch; 1990).
 

 
Selbstregulation ist also auch als "Regulation von innen" zu verstehen - im Unterschied zu einer "Regulation von außen". Regulation von außen sind gezielte Eingriffe in Prozesse, z.B. durch Medikamente bei Störungen körperlicher oder psychischer Funktionen oder die gezielte Veränderung von Genen um widerstandsfähigere Nutzpflanzen zu erzeugen. (Zum Thema Selbstregulation und Regulation von außen vgl. auch Friedrich August v. Hayek; Recht, Gesetz und Freiheit, Mohr Siebeck 2003, S.37 ff. vgl. ferner Erich Jantsch: Die Selbstorganisation des Universums. Vom Urknall zum menschlichen Geist. München dtv: 1992).
 
Gezielte äußere Eingriffe in komplexe Systeme führen fast immer zu unbeabsichtigten Störungen oder Nebenwirkungen, weil es unmöglich ist, sämtliche Zusammenhänge zu kennen und zu berücksichtigen. Bei der Methode der Aktivierung von Selbstregulation werden latent vorhandene Energien in den Systemen angesprochen und aktiviert, um selbsttätig Störungen in ihren Verästelungen und Vernetzungen aufzuspüren und zu beheben ohne Schäden anderswo im System anzurichten.